Landeshauptstadt Dresden - 13februar.dresden.de

https://13februar.dresden.de/de/nationalsozialismus.php 14.01.2025 14:57:50 Uhr 18.01.2025 11:10:58 Uhr

Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus

Auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust notwendig.
Besonders die Orte der NS-Opfer und Täterschaft, die Frage nach deren Formen, Ausprägungen und nach der Beteiligung und Verantwortung der deutschen Gesellschaft durch Ausgrenzung und Verfolgung, Verflechtung und Abhängigkeit müssen weiter aufgearbeitet werden.
Gautag am Königsufer Dresden, 1936

Die Zerstörung des historischen Zentrums Dresdens am 13. Februar 1945 beförderte jahrzehntelang eine Opfergeschichtsschreibung, die erst in den vergangenen Jahren sukzessive entmythologisiert wird. Dresden war als mächtige Gauhauptstadt ein Zentrum des nationalsozialistischen Staates und seiner Verbrechen. So entwickelte sie sich in den 1930er Jahren zu einem der wichtigsten Rüstungsstandorte des Reiches.

Ab 1942 passierten täglich durchschnittlich 28 Militärtransportzüge mit bis zu 20.000 Soldaten den Bahnhof Dresden-Neustadt. Auch dies zeigt die enge logistische Verschränkung Dresdens als militärisches Zentrum und Transportdrehscheibe von größter Bedeutung. Der Güterbahnhof Dresden-Neustadt (heute bekannt als Alter Leipziger Bahnhof) war Ausgangspunkt oder Zwischenstation für Deportationen vieler jüdischer Frauen, Männer und Kinder. Zwischen 1942 und 1944 erfolgte von hier aus ein Großteil der Transporte in die Ghettos Riga und Theresienstadt, in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie in andere Konzentrationslager. Das nationalsozialistische Verfolgungs- und Vernichtungssystem wurde in Dresden von Nachbarn, Bekannten und Verwandten gebilligt, befürwortet und unterstützt. An unzähligen Orten kann man die Spuren der systematischen Verfolgung, von Zwangsarbeit, Folter, Inhaftierung oder Ermordung entdecken.